Saarlouiser Trinkwasser in Gefahr?!

Das Saarländische Wirtschaftsministerium prüft derzeit die Erweiterung des Hafens Saarlouis-Dillingen. Das dortige Gewerbegebiet soll zu einem großen Containerhafen umgestaltet werden. Damit sind die Trinkwasserförderungsanlagen des Wasserwerkes Ost in den Rodener Wiesen in Gefahr. Hinter den politischen Kulissen werden bereits Planspiele für eine Versorgung aus dem Bisttalwasserwerk diskutiert.

Die Rodener Wiesen in denen die Trinkwasserbrunnen des Saarlouiser Wasserwerkes Ost liegen, sind seit langem das Objekt privatwirtschaftlicher Begehrlichkeiten. Immer wieder versuchen sich Firmen dort anzusiedeln und drängen dabei auf Erweiterung der Gewerbegebietsgrenzen. Die sind jedoch nicht zum Spaß vertraglich zwischen Land (Eigentümer der Hafengesellschaft) und Stadt festgelegt.
Ganz in der Nähe liegen die Saarlouiser Trinkwasserbrunnen – ein Ölunfall hätte katastrophale Folgen.

Eine Verseuchung der Saarlouiser Trinkwasserbrunnen beispielsweise mit Öl hätte katastrophale Folgen, sowohl in ökologischer, als auch in ökonomischer Hinsicht. Die über Generationen von Saarlouiserinnen und Saarlouisern erbaute und finanzierte Wasserversorgung stellt einen Millionenwert dar. Die ökologische Wertigkeit von sauberem Wasser und seine wachsende Bedeutung für die Zukunft ist mittlerweile Allgemeingut. Darüber hinaus wollen viele Menschen das Lebensmittel Nummer eins im Besitz der eigenen Stadt sehen.
Ein Schiff wird kommen …Saarkanal und Hafen waren strukturpolitische Flops, jetzt soll der nächste folgen.

Jetzt nimmt das Saarländische Wirtschaftsministerium die Rodener Wiesen ins Visier.
Ein Containerhafen soll das Saarland mit der weiten Welt verbinden und die Attraktivität des Standortes erhöhen. Auf den ersten Blick scheint das auch Sinn zu machen, liegen doch große Industriebetriebe in Sichtweise des Hafens. Genutzt wird er von diesen jedoch kaum. Schon in der Startphase Ende der 1980 er Jahre wurde schnell klar, dass der Hafen eher eine Investitionsruine, als einen florierenden Umschlagsplatz für die Saar-Industrie darstellt.

Die damalige Deutsche Bundesbahn senkte schlicht und einfach ihre Transportpreise für Stahl, Kohle und sonstige Industriegüter – das war’s.
Die gigantische Naturzerstörung und das Verbrennen von Milliarden Steuergeldern sorgen bis heute für Unmut und Kritik.

Wasser aus dem maroden Bisttalwasserwerk?
Nein danke!

Hier, so sagen die Grünen, hat die saarländische Politik die Strukturgelder in den Sand gesetzt, die uns heute dringend fehlen. Am Hafen selbst sind selten Schiffe zu sehen. „Gäbe es eine Hafenkneipe,“ so der Grüne Stadtrat Gabriel Mahren, „dann wäre dort der alte Lale Andersen Schlager ‚Ein Schiff wird kommen’ der Dauerbrenner.“ Ganz so lustig sehen die Grünen die Entwicklung allerdings nicht. Schon wieder versucht man offenbar um an Fördergelder aus Brüssel heranzukommen ein sinnloses Infrastrukturprojekt anzuschieben. Dabei geht es aber auch um unser Trinkwasser. Schon jetzt, so die Grünen, gäbe es Überlegungen Saarlouis über das marode Bisttalwasserwerk mit Wasser zu versorgen. Die Folgen: die Vernichtung lebenswichtiger Wasserressourcen, Verlust der kommunalen Kontrolle über die Wasserversorgung und schließlich ein Preisanstieg für das Lebensmittel Nummer eins. Dem wollen sich die Saarlouiser Grünen widersetzen. Mit einer Unterschriftenaktion soll der Stadtrat aufgefordert werden, sich den Hafenplänen zu widersetzen.