Seit vielen Monaten sorgen Wildschweine vor allem im Stadtgebiet rechts der Saar für erhebliche Schäden. Anlass genug für die Stadtratsfraktion der SPD, einen Antrag zu stellen, die Jagd auf die Schwarzkittel zu eröffnen.
Ziel der sozialdemokratischen Wildschwein-Kampagne waren aber nicht nur die in Rotten auftretenden Wildtiere, sondern auch der Grüne Beigeordnete, dem man mehr oder weniger Untätigkeit oder gar übertriebene Tierliebe zu Lasten der arg gebeutelten Bevölkerung unterstellen wollte.
„Der SPD geht es hier weniger um die Sorgen der Bevölkerung, als darum, den Beigeordneten zu diskreditieren“, so die Grünen. Sie drehten den Spieß poswendend um. Denn eines hatte Peter Demmer, Fraktionsvorsitzender der SPD, bei seinem forschen Antrag vergessen: Wer denn eigentlich zuständig für eine Jagdgenehmigung ist. Gabriel Mahren, Grünen-Fraktionsvorsitzender forderte daraufhin die Henz’sche Stadtverwaltung auf, sie möge herausfinden, wer denn eigentlich hierfür zuständig sei. Jetzt wurde bekannt, dass dies die Oberste Jagdbehörde in Saarbrücken ist. Sie ist beim Umweltministerium angesiedelt. Chef: Reinhold Jost (SPD). Erteilt die Behörde eine Genehmigung, dann darf gejagt werden. Wie gejagt wird, entscheidet die Untere Jagdbehörde beim Landkreis. Chef: Patrick Lauer (SPD). Ist Gefahr im Verzug, dann kann die Ortspolizeibehörde in Saarlouis in Einzelfällen genehmigen. Chef: Roland Henz (SPD). Noch Fragen? Die SPD schweigt. Die von der Wildschweinplage gebeutelte Saarlouiser Bevölkerung wartet.
Bild: Wildsau_im_wilderlebnispark_daun_© Superbass / CC-BY-SA-3.0