SVolt-Ansiedlung wichtiger Schritt zur Zukunftsfähigkeit des Automobilstandortes Saarland

SVOLT / Überherrn / Gebäude 1 © https://svolt-eu.com

Die Grünen im Ortsverband Saarlouis begrüßen die Nachricht von der Ansiedlung der Firma SVolt Energy in Überherrn. Vor dem Hintergrund der Neuausrichtung der deutschen und somit auch der saarländischen Automobilindustrie weg vom Verbrenner und hin zur Elektromobilität sei dies ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft.

Hierzu erklärt der Vorsitzende der Grünen im Ortsverband Saarlouis, Hubert Ulrich:
„Mit der Ansiedlung von SVolt Energy macht das Saarland als Automobilstandort einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit. Investitionen auf dem Sektor des Batteriebaus sind eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Mobilitäts- und Antriebswende und damit entscheidend, um einen Automobilstandort attraktiv zu halten und Arbeitsplätze zu sichern. Gerade mit Blick auf die Diskussion über die weitere Entwicklung des Ford-Werkes erhoffen wir uns mit der Ansiedlung neue Impulse und positive Effekte für den Standort Saarlouis. Somit könnte letztlich die gesamte Region profitieren.

In der Reihe von Gründen für diese Ansiedlung wurden durch das Unternehmen SVolt selbst auch die Erneuerbaren Energien ins Feld geführt. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Da gerade das Saarland aber beim Ausbau der Erneuerbaren Energien immer noch am Ende im bundesweiten Vergleich rangiert, fordern wir von der Landesregierung, diesen Zukunftsenergiesektor endlich zu forcieren.

Etwas überrascht zeigen wir uns allerdings bezüglich der Wahl des Standortes. Die ehemalige Fläche des Kraftwerks Ensdorf (circa 60 Hektar) wäre durchaus auch für eine Ansiedlung in Betracht gekommen und hätte zudem den Vorteil einer verkehrstechnisch besseren Anbindung geboten. Neben einem Straßenanschluss hätte dort außerdem ein Bahn- und Wasserstraßenanschluss bestanden.

Durch die Ansiedlung in Überherrn ist nun allerdings eine erheblich höhere Verkehrsbelastung zu erwarten, sobald die Batteriefabrik ihre Produktion aufgenommen hat. Nicht zu vergessen ist das zusätzliche Verkehrsaufkommen, das durch die Nobilia-Ansiedlung auf dem Lisdorfer Berg entstehen wird. Somit wird die Belastung nicht nur für Überherrn, sondern den Raum Saarlouis generell deutlich zunehmen. Wir erwarten daher von der Landesregierung, schnellstmöglich ein Verkehrskonzept vorzulegen unter der Maßgabe, die Zusatzbelastungen möglichst gering zu halten.

Die Ansiedlung in Überherrn verdeutlicht aber auch, von welch großer Bedeutung es ist, bereits versiegelte Flächen mit guter Verkehrsanbindung für Neuansiedlungen zu verwenden, wie sie das VSE-Gelände am ehemaligen Kraftwerk Ensdorf darstellt. Denn eine Ausweitung weiterer Ansiedlungsflächen an der falschen Stelle – wie es die Landesregierung am Lisdorfer Berg plant – könnte zu einem Verkehrskollaps in Saarlouis führen! Daher fordern wir von der Landesregierung auch, eine gesetzliche Regelung für eine gemeindegrenzenüberschreitende Gewerbesteuer mit Blick auf den Konkurrenzkampf der Kommunen bei möglichen Ansiedlungen und einer besseren Bündelung der Ressourcen einzuführen. Letztlich muss es eine vernünftige Verteilung von Ansiedlungsflächen geben unter der Maßgabe, den Neuverbrauch von Flächen weitestgehend zu vermeiden.“

 

(Bild © SHS (Strukturholding Saar GmbH), https://svolt-eu.com)